Personalbericht
2023
Veränderung der Arbeitswelt durch globale Krisen
Im Jahr 2023 blicken wir zurück auf eine Zeit, die von unterschiedlichsten Krisen geprägt war. Angefangen bei den letzten Ausläufern der Corona-Pandemie bis hin zu aktuellen Herausforderungen, wie dem Konflikt in der Ukraine.
Diese Ereignisse führten uns als Unternehmen vor Augen, wie schnell sich die Welt verändern kann und wie wichtig es ist, als Unternehmen flexibel und proaktiv zu handeln.
Diese sehr turbulenten Jahre stellten sowohl unser Unternehmen als auch unsere Mitarbeitenden auf die Probe. Jedoch bewiesen wir in der Zeit gemeinsam als Team, dass wir auch in Zeiten der Unsicherheit und des dauerhaften Wandels standhaft bleiben können.
Auch in diesem Berichtsjahr hat die Aachener bewiesen, wie sicher und flexibel sie zugleich ist. Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten. Ihr Engagement und ihre Zuversicht ermöglichten es uns, als Unternehmen auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu bestehen.
Daten und Fakten
Mitarbeitende der ASW
Unsere Mitarbeitenden sind die treibende Kraft der Aachener. Ihr Wissen und ihr Engagement sind entscheidend für den unternehmerischen Erfolg und unsere größte Stärke. Der schnelle technologische Wandel und die externen Einflüsse auf die Branche zwingen Organisationen dazu, ihre Unternehmensstrategien regelmäßig zu überprüfen. Die strategische Personalplanung zielt darauf ab, die Geschäftsstrategie in eine Personalstrategie zu übersetzen. Sie umfasst spezifische Maßnahmen, um den Unternehmenserfolg durch eine engagierte, qualifizierte und zukunftsfähige Belegschaft sicherzustellen.
Im Rahmen der Umsetzung der Strategie hat die Aachener die Anzahl der Mitarbeitenden im Vergleich zum Vorjahr um 3,98 % erhöht und damit noch mehr fachliches Wissen gewinnen können.
Entwicklung der Anzahl der Mitarbeitenden seit 2019
Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl lässt sich auf unterschiedliche strategische Faktoren zurückführen. Zu diesen zählen der erhöhte Verwaltungsaufwand und der erhöhte Sanierungsbedarf der Bestände unter den Bedingungen des Klimawandels, der gezielte Ausbau des Bereiches „Digitalisierung“ und „Neubau“ sowie die gezielte Förderung des Nachwuchses unter den Bedingungen des demographischen Wandels.
Fluktuation
Im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr zeigt sich eine Erhöhung des Niveaus der Fluktuationsrate von 9,45% (2022) auf 13,40% (2023).
Entwicklung der Fluktuationsrate
Mit der strategischen Personalplanung werden bei der Aachener frühzeitig die Weichen für eine Anpassung der Personal- und Kompetenzstruktur gestellt. Basierend auf diesen Daten verbessert das Unternehmen gezielt die Aus- und Weiterbildung sowie das Personalmarketing und –recruiting. Im Berichtsjahr 2023 konnten dadurch insgesamt 35 neue Mitarbeitende eingestellt werden.
Krankenquote
Aufgrund der anhalten Situation der Pandemie zeigt sich eine Erhöhung der Krankenquote im Vergleich zum vorangegangen Geschäftsjahr (2022; 4,85%; 2023: 4,96%). Betrachtet man die Entwicklung des Krankenstandes über die letzten fünf Jahre, kann man feststellen, dass das Berichtsjahr 2023 die höchste Krankenquote aufweist.
Entwicklung der Krankenquote
Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist dem Unternehmen sehr wichtig. Durch die zunehmende Optimierung von Arbeitsplätzen, die Einführung zum mobilen Arbeiten, den Ausbau von Weiterbildungsmöglichkeiten und eine positive Unternehmenskultur versucht die Aachener die Anzahl der Krankentage trotz Corona-Pandemie zu senken. In Hinblick auf die nächsten Jahre plant das Unternehmen einen systematischen Aufbau eines individuellen Gesundheitsmanagements.
Vielfalt und Chancengleichheit im Beruf
Geschlechterverteilung
Die Aachener legt großen Wert auf die Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven. Eine gute Atmosphäre am Arbeitsplatz wird durch die Wertschätzung von Diversität gefördert. Chancengleichheit im Beruf – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, sexueller Orientierung oder Konfessionszugehörigkeit – sind für das Unternehmen selbstverständlich.
Wie bereits in den vorangegangenen Geschäftsjahren, zeigt sich die Geschlechterverteilung in Bezug auf die gesamte Belegschaft auch in diesem Berichtszeitraum als ausgeglichen.
Geschlechterverteilung '23
Frauenanteil in Führungspositionen
Der Anteil der Frauenquote in Führungspositionen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im aktuellen Berichtsjahr gab es durch Personalveränderungen einen minimalen Rückgang auf 44%. Auch in Bezug auf die jeweilige Vergütung wird im Unternehmen nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden.
Altersstruktur
Die Aachener begreift den demografischen Wandel als Herausforderung und Chance zugleich. Er bietet die Möglichkeit, langjährige Berufserfahrungen und innovative Impulse auf produktive Weise miteinander zu verknüpfen.
Entwicklung der Altersstruktur der ASW
Betrachtet man die Veränderungen bezüglich der Altersstruktur über die letzten fünf Geschäftsjahre, zeigt sich ein zunehmendes Niveau innerhalb der Altersgruppen „bis 30 Jahre“, „31-40 Jahre“ und „41-50 Jahre“. Gleichzeitig sieht man in 2023 ein neues Hoch in der Altersgruppe „über 60 Jahre“.
Zurückzuführen sind diese Entwicklungen einerseits auf die regelmäßige Übernahme von Auszubildenden, die gezielte Förderung des Nachwuchses und die strategische Nachbesetzung von Rentenaustritten. Andererseits sind diese Entwicklungen auch auf den spürbaren demografischen Wandel in unserem Unternehmen zurückzuführen. Die „Babyboomer-Generation“ ist eine sehr große Bevölkerungsgruppe, die nun nach und nach das Rentenalter erreicht und so zu einem kontinuierlichen Anstieg der Altersgruppe „über 60 Jahre“ führt.
Das Durchschnittsalter der Belegschaft beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 weiterhin auf 43 Jahre und blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert (2022: 43 Jahre).
Betriebszugehörigkeit
Der Aachener liegt viel an der langfristigen Bindung ihrer Mitarbeitenden. Bei der Betrachtung der Betriebszugehörigkeit zeigt sich, dass 23,92% (2022: 24,88%) der Mitarbeitenden bereits seit mehr als 11 Jahren und 10,04% (2022: 10,94%) seit mehr als 21 Jahren für die Aachener tätig sind.
Entwicklung der Betriebszugehörigkeit ASW
Unterschiedliche Arbeitsmodelle
Da verschiedene Generationen variierende Bedürfnisse aufweisen, liegt der Fokus des Unternehmens darauf, dass die Mitarbeitenden eine individuell passende Unterstützung erhalten. Dies bildet sich beispielsweise in flexiblen Arbeitszeitmodellen oder dem Angebot von Teilzeit und Altersteilzeit ab.
Arbeitsmodelle der ASW
Im Geschäftsjahr 2023 arbeiteten insgesamt 76% der Mitarbeitenden in Vollzeit, 22% in Teilzeit und 2% befanden sich in der passiven Phase des Altersteilzeitmodells.
Geschlechterverteilung im Teilzeitmodell
In Bezug auf die 22% der Mitarbeitenden, die das Teilzeitmodell im Berichtsjahr in Anspruch nahmen, zeigte sich eine deutlich ungleiche Geschlechterverteilung (90% weiblich, 10% männlich).
Teilzeitarbeit ist unter anderem ein Weg zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Aachener ist dabei für die unterschiedlichsten Modelle offen. Die Arbeitszeit unserer Teilzeitbeschäftigten variiert dementsprechend zwischen 15 und 35,5 Stunden pro Woche und weist eine durchschnittliche Arbeitszeit von 27 Stunden auf.
Recruiting
Auszubildende
Die Ausbildung junger Menschen hat bei der Aachener eine hohe Priorität und sichert den stetigen Bedarf an Nachwuchskräften. Der Fokus lag dabei in den letzten Jahren auf dem Ausbildungsberuf „Immobilienkaufmann/-frau“. Insgesamt starteten vier Auszubildende im Berichtsjahr ihre Ausbildung als Immobilienkaufmann/-frau bei der Aachener. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Anzahl der Ausbildungsstellen im Unternehmen damit auf 12 (2022: 14).
Anzahl der Auszubildenden
Um die Auszubildenden bestmöglich zu unterstützen, übernimmt die Aachener die gesamten Kosten der privaten Schulunterbringung (einmal im Monat für eine Woche), die dort anfallenden Verpflegungskosten und die Kosten für die benötigten Arbeitsmaterialien.
Im Berichtszeitraum haben fünf Auszubildende der Aachener mit dem Berufsziel Immobilienkaufmann/-frau sowie ein Auszubildender mit dem Berufsziel Fachinformatiker für Systemintegration ihre Ausbildung mit Erfolg abschließen können. Alle sechs Auszubildende wurden von der Aachener in ein Arbeitsverhältnis übernommen und sollen weiterhin ein fester Bestandteil des Aachener Teams sein.
Vakante vs. besetze Stellen
Bedingt durch die Austritte aufgrund von Rentenaustritten, Altersteilzeit, Kündigungen und der unternehmensstrategischen Entwicklungen, wurden im Berichtsjahr insgesamt 35 neue Mitarbeitende im Unternehmen eingestellt. Die vakanten Stellen wurden sowohl durch externe Bewerbende als auch durch interne Bewerbende besetzt. Insgesamt wurden 8 Stellen in 5 verschiedenen Bereichen aufgrund strategischer Unternehmensausrichtungen neu geschaffen.
Bei der Suche nach passenden Fachkräften setzte die Aachener auch im Geschäftsjahr 2023 auf unterschiedliche Kommunikationskanäle. Im Vordergrund standen dabei bekannte Online-Portale, Print-Ausschreibungen und interne Kommunikationswege. Weiterhin war die in 2021 eingeführte Initiative „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ ein erfolgreiches Instrument der Mitarbeitergewinnung. Im Falle einer erfolgreichen Einstellung, entstanden durch die Empfehlung eines festangestellten Mitarbeitenden, wird seitdem eine festgesetzte Prämie an die empfehlende Person ausgezahlt. Die Aktion gilt nicht nur für die Aachener, sondern auch für die Mitarbeitenden der Töchter. Im Jahr 2023 konnten so insgesamt 5 Stellen erfolgreich besetzt werden.
Personalentwicklung
Führungskräfteentwicklung
Ziel der Personalstrategie 2021 war es, mit dem Aufbau der Kompetenzen der Führungskräfte zu starten, um die Führungskultur im Unternehmen perspektivisch weiter auszubauen. Bei aktuellen und zukünftigen Veränderungsprozessen, die sowohl durch interne als auch durch externe Einflüsse bedingt sind, kommt den Führungskräften eine besondere Rolle zu. Ihre Aufgabe ist es, die Mitarbeitenden langfristig zu unterstützen und zu fördern, damit diese ihre Leistungen motiviert und engagiert erbringen können. Die Aachener startete daher in 2021 mit den ersten Führungskräftecoachings und setze diesen Prozess bis ins Geschäftsjahr 2023 fort.
Die Coachings werden in Zusammenarbeit mit externen Coaches als Einzelcoachings umgesetzt, damit sich die jeweilige Führungskraft individuell in einem geschützten Rahmen mit den betreffenden Führungsthemen auseinandersetzen kann. Da die Aachener Führen als fortlaufenden Prozess betrachtet, werden die Führungskräfte auch weiterhin durch Coaches begleitet und können auf diese im Bedarfsfall jederzeit zurückgreifen. Um Mitarbeitende auf zukünftig geplante Führungspositionen vorzubereiten, spricht sich die Aachener für eine Teilnahme an einem ausgewählten Führungskräfteentwicklungsprogramm aus und möchte an dieser Stelle eine gezielte Vorbereitung perspektivisch noch weiter ausbauen.
Weitere Projekte
Einführung strukturierter Mitarbeitergespräche
In 2022 haben wir das Projekt zur Einführung von strukturierten Mitarbeitergesprächen eingeführt, um die Kommunikation und Mitarbeiterentwicklung in unserem Unternehmen zu verbessern. Ziel war es, ein regelmäßiges und transparentes Feedbacksystem zu etablieren. In dem die individuelle Entwicklung und die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden eine zentrale Rolle spielen sollte.
Dieses Projekt wurde in 2023 in die Tat umgesetzt. Anhand eines von uns entwickelten Gesprächsleitfadens wurde alle Führungskräfte und Mitarbeitende in Workshops zu den Gesprächsstrukturen und Gesprächsinhalten geschult. Im Anschluss an die Workshops fanden die eigentliche Gespräche zwischen den Führungskräften und Mitarbeitenden statt. Die Ergebnisse aus den Gesprächen wurden gemeinsam mit der jeweiligen Führungskraft und der Abteilung Personal in einer Personalentwicklungsrunde besprochen, ausgewertet und in Maßnahmen für die Personalentwicklung zusammengefasst.